Ruediger Vogel schreibt

Mehr Bewerberinnen durch inklusive Stellenanzeigen

Stellenangebote schreiben erfordert Sensibilität. Geschlechtsspezifische Sprache kann Frauen abschrecken. Vermeiden Sie Genderbias und formulieren Sie Stellenausschreibungen inklusiv, um die besten Talente zu gewinnen.


Studien zeigen, dass die Sprache in Stellenanzeigen oft unbewusst geschlechtsspezifisch geprägt ist. Wörter wie „durchsetzungsstark“ oder „dominant“ werden eher mit Männern assoziiert, während „teamfähig“ oder „kommunikativ“ eher Frauen zugeschrieben werden. Diese subtilen Unterschiede können dazu führen, dass sich Frauen weniger angesprochen fühlen und sich seltener auf Stellen bewerben, die eigentlich gut zu ihnen passen würden.

Die Folgen von Genderbias in Stellenanzeigen:

  • Weniger Bewerberinnen: Geschlechtsspezifische Sprache schränkt den Bewerberpool ein und führt dazu, dass Unternehmen potenziell qualifizierte Kandidatinnen verpassen.
  • Verfestigung von Stereotypen: Die Verwendung von geschlechtsspezifischen Wörtern trägt dazu bei, dass Rollenbilder und Stereotype aufrechterhalten werden.
  • Imageschaden: Unternehmen, die in ihren Stellenanzeigen diskriminierende Sprache verwenden, riskieren einen Imageschaden und können als unattraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden.

Wie Sie geschlechtergerechte Stellenanzeigen formulieren:

  • Neutrale Formulierungen wählen: Verwenden Sie geschlechtsneutrale Begriffe und Formulierungen. Anstelle von „der Bewerber“ oder „die Bewerberin“ können Sie beispielsweise „die Person“ oder „die Fachkraft“ schreiben.
  • Auf stereotype Wörter achten: Achten Sie darauf, stereotype Wörter zu vermeiden, die ein Geschlecht bevorzugen oder benachteiligen.
  • Gender Decoder nutzen: Es gibt Online-Tools, die Stellenanzeigen auf geschlechtsspezifische Sprache analysieren und Verbesserungsvorschläge geben.
  • Vielfalt im Team fördern: Beziehen Sie bei der Erstellung von Stellenanzeigen verschiedene Perspektiven ein, um unbewusste Vorurteile zu vermeiden.

Fazit: Die Formulierung von Stellenanzeigen spielt eine entscheidende Rolle im Recruiting-Prozess. Durch die Vermeidung von geschlechtsspezifischer Sprache können Unternehmen mehr qualifizierte Bewerberinnen gewinnen und die Chancengleichheit fördern.

Jetzt Sie: Prüfen Sie Ihre Stellenanzeigen auf geschlechtsspezifische Sprache und stellen Sie sicher, dass Sie alle Talente ansprechen. Nutzen Sie die Chance, durch eine inklusive Sprache die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu gewinnen.


Dieser Text entstand nach der Lektüre von Burel, S., Spitzer, D., & Tschürtz, S. (2017). Deutsche Stellenausschreibungen unterscheiden zwischen Mann und Frau: Wie geschlechtsspezifische Sprache die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verfestigt.